Bahnhof Sanssouci
Grafik Klaus Kühn
Sanssouci war im Güterverkehr der bedeutendste Bahnhof der Hönnetalbahn. Umfangreiche Gleisanlagen wurden beim Bau der Hönnetalbahn angelegt, um die naheliegenden Kalksteinbrüche bedienen zu können. Auch der Versand von Grubenholz war eine wichtige Aufgabe. Noch bis Ende der 70er Jahre verkehrten lange Güterzüge von und nach Sanssouci.
Um die zahlreichen Wagen (allein im Jahre 1964 waren es 6.629 Waggons) zustellen zu können, wurde dem Bahnhof schon frühzeitig eine eigene Kleinlokomotive zugeteilt. Erst Mitte der 70er Jahre wurde diese abgezogen.
Im Personenverkehr ist die Station Sanssouci Ankunfts- und Abfahrtsbahnhof für die Ortschaft Beckum. Auch im Tourismus spielt der heutige Haltepunkt - wegen des Beginns des Hönnetalpfades nach Klusenstein – eine gewisse Rolle. Lange befanden sich gut geführte Gasthäuser in der Umgebung, z.B. das "Haus Sanssouci".
Der Bahnhof – erbaut im Einheitsstil vieler Nebenbahnen im Sauerland im frühen 20. Jahrhundert – war noch bis zum 26. Mai 1979 mit einem örtlichen Betriebsbeamten besetzt. Bis zu dieser Zeit fanden hier samstags noch planmäßige Personenzugkreuzungen statt. Um 1980 wurde der Güterschuppen am Gebäude wegen Schwammbefalls abgerissen, das Gebäude selbst zum Wohnhaus umgestaltet. Für das Bahnpersonal stand ein benachbartes eingeschossiges Gebäude zur Verfügung. das Mitte der 90er Jahre abgerissen wurde.
In den 80er Jahren sank das Wagenaufkommen rapide ab, nachdem die Kalkstaubverladung komplett auf die Straße verlegt worden war. Nur der nahe gelegene Anschluss der Chemiefabrik Hertin sorgte noch für Aufkommen und sehr selten der Anschluss Wocklum. Der Bahnhof wurde zu dieser Zeit noch zum Umsetzen der Rangierlok an das andere Zugende genutzt, das ehemalige Ladegleis und das Gleis 13, das einmal als Zufahrt zum örtlichen Steinbruch diente, diente zur Abstellung ausgemusterter Güterwagen.
Gleisplan, Stand 1980
1989 erfolgten erste Weichenrückbauten bis schließlich im Jahre 1995 sämtliche Nebengleise entfernt wurden.
Lange stand das Empfangsgebäude leer, eingeengt in der Zufahrt zur Fa. Stockmeier, die das Bahnhofsgelände 2002/2003 als Zufahrt zu deren Werksgelände umgestaltete.
Zur Begradigung und Verlegung der Hönnetalstraße B229n wird das frühere Bahnhofsgelände künftig für die Straße genutzt, Dazu wurde auch das ehemalige Bahnhofsgebäude vom 10. bis 16. August 2023 abgerissen. Ebenso die ehemaligen Produktionsanlagen der Fa. Stockmeier.
Vorteil für Bahn- und Autoverkehr: Der durchgehende Straßenverkehr muss nicht mehr die beiden Unterführungen der Hönnetalbahn nutzen, die Straßenbrücke über die Hönne ist in diesem Bereich bereits schwer geschädigt.
Der verbliebene Bahnsteig in Sanssouci wird demnächst modernisiert.