Hemer - Sundwig
Zur Zeit der Eröffnung der Strecke Menden - Hemer gab es im Hönnetal bereits erste Bestrebungen zum Bau einer Eisenbahn von Menden über Balve nach Neuenrade. Da die Pläne einer direkten Streckenführung lange am Widerstand der im Bereich Oberrödinghausen ansässigen Kalkindustrie scheiterten (Konkurrenz aus dem oberen Hönnetal wollte man nicht), strebte man den Bau einer Bahn von Hemer ins Hönnetal an. Ein 1,8 km langes Streckenstück wurde auch tatsächlich gebaut und am 1. Oktober 1891 eröffnet - die Nebenbahn von Hemer nach Sundwig. Personenverkehr hat diese kurze Strecke planmäßig jedoch nie erlebt.
Eine Besonderheit der Strecke war deren Führung durch das Sundwiger Messingwerk. Planmäßig war die Strecke gesperrt und wurde erst freigegeben, wenn der Pförtner des Messingwerkes die Tore geöffnet hat. Bis 1989 verfügte die Strecke über ein zuletzt bescheidenes Aufkommen, danach setzte auch bedingt durch Einschränkungen der DB im Güterverkehr allgemein, der Niedergang ein. Am 03. Oktober 1992 erreichte letztmalig ein (Sonderzug) den Sundwiger Bahnhof. 796 744 + 996 768 + 996 766 waren die letzten Fahrzeuge, die den Sundwiger Bahnhof auf der Schiene erreichten.
Am 16. Mai 1993 fuhr mit der Schienenbusgarnitur 798 629+998 172+998 880 letztmalig ein Zug bis die Sundwiger Ortsdurchfahrt. Wegen des Sonntags war eine Weiterfahrt bis in den Sundwiger Bahnhof nicht möglich, da das Messingwerk an diesem Sonntag nicht arbeitete und somit die Tore zur Durchfahrt nicht geöffnet werden konnten. Zum 1. Dezember 1995 wurde die Strecke für den Gesamtverkehr stillgelegt. Der Rückbau erfolgte im Frühjahr 2006.
Eine interessante Abhandlung zum Bahnhof Sundwig finden Sie hier.
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