Bahnhof Neuenrade
Grafik Klaus Kühn
Neuenrade wurde als Endpunkt der Hönnetalbahn großzügig ausgestattet. Neben zahlreichen Nebengleisen wurde hier auch eine Lokstation mit zweiständigem Lokschuppen, Wasserturm, Bekohlungsanlage sowie Aufenthalts- und Übernachtungsgebäude errichtet. Diese Anlagen wurden bis Anfang der 70er Jahre abgerissen.
Lageplan Bahnhof Neuenrade 1908, Slg. H.W. Turk
Bauplan des Aufenthaltsgebäudes, Slg. H.W. Turk
Von Anfang an bestand reger Express- und Stückgutverkehr. Besonders der Fahrradhersteller „Vaterland“ zählte über Jahrzehnte zum treuen Kundenstamm. Es wurden aber auch Akkordeons der heimischen Hersteller versandt.
Die betriebliche Besetzung endete mit der Einführung des Zugleitbetriebes im Jahr 1967. Der Bahnhof blieb jedoch noch mit seiner Fahrkartenausgabe bis 1975 besetzt.
Am 2. Dezember 1976 wurde das mechanische Stellwerk außer Betrieb genommen.
Gleisplan Stand ca. 1980
Der Güterverkehr nach Neuenrade endete im Jahre 1987. Im Juli 1989 wurden die Weichen zum Ladegleis und zum Gleis 4 ausgebaut.
Im Mai 1993 brannte das architektonisch hübsche Neuenrader Bahnhofsgebäude aus und blieb seitdem als Ruine stehen.
1998 wurde ein DB-Pluspunkt für die Reisenden gebaut. Er wurde im Zuge des Verkaufs des Bahnhofgebäudes und Teilen des Bahnhofsgeländes nicht mehr benötigt und steht seit 2005 in Ergste.
Am 15. Juni 2003 befuhr mit 78 468 letztmals eine Lokomotive das Umfahrungsgleis. Kurz darauf wurde das Gleis mitsamt Weichen ausgebaut, das Streckenende um rd. 100 m zurückverlegt. Betrieblich ist Neuenrade nun nur noch Haltepunkt.
Im Jahr 2004 wurde das Empfangsgebäude samt Güterhalle grundlegend saniert und renoviert. Es ist dem Originalzustand von 1912 seither wieder angeglichen. Seit 2005 nutzen es u.a. die Neuenrader Stadtwerke. Das übrige Bahngelände wird als Gewerbefläche genutzt.
Für Reisende, die auf den Bus umsteigen wollen, wurde die Haltestelle der MVG in Bahnsteignähe verlegt. Der Bahnsteig soll im Jahre 2019 saniert werden.